Internationale Zusammenarbeit und neue Methoden im Fremdsprachenlernen
Interview mit Frau Dr. habil. Ágnes Klein, beauftragter Institutsleiterin der Fakultät für Kulturwissenschaften, Pädagogik und Regionalförderung:
Die Fakultät für Kulturwissenschaften, Pädagogik und Regionalförderung wird am PALM-Projekt mit Erstellung von ungarischen Materialien teilnehmen. Was für Materialien werden erstellt und mit welchen Methoden werden sie ausgearbeitet?
Lehrerinnen sammeln originale, authentische Texte von Schulkindern. Diese Texte werden von den Schulkindern verfasst, wobei sie ihre eigenen Ausdrücke, den Wortschatz ihrer Altersgruppe benutzen. Zu diesen mündlichen und schriftlichen Äußerungen werden durch Einsatz digitaler Medien Aufgaben erstellt, die in erster Linie auf Leseverstehen zielen.
Wie können sich die Studierenden der Fakultät für Kulturwissenschaften, Pädagogik und Regionalförderung am Projekt beteiligen?
Dies ist ein gemeinsames Projekt für Lehrkräfte und Studierende. Wir planen die Zuziehung von Studierenden, das heißt, sie werden an Kursen unter Leitung von Lehrkräften Aufgaben zu den Texten erstellen. Dies bedeutet einerseits Kompetenzförderung was die Anwendung moderner Unterrichtsmedien betrifft, hilft aber auch bei der Entwicklung von Aufgaben. Ferner nehmen auch Studierende an den internationalen Treffen teil, wo sie in Zusammenarbeit mit Studierenden aus anderen Ländern Aufgaben entwickeln und testen. Dies trägt zu ihrer Vorbereitung für die pädagogische Arbeit bei.
Projekttreffen in Baden 2016.
Wie werden die erstellten Materialien an der Zielgruppe getestet?
Eine Plattform wird aufgestellt, wohin die Materialien hochgeladen werden. Die Lehrkräfte der ausgewählten Schulen sollen dann Fragebögen im Zusammenhang damit ausfüllen, inwiefern sie diese Aufgaben während des Unterrichts oder als Ergänzungsaufgabe benutzen konnten.
Was für Ereignisse oder Ergebnisse sind bis zum Abschluss des Projektes zu erwarten?
Als Hauptziel wird die Aufstellung der Plattform betrachtet, die in acht Sprachen je 150 mündlich- und schriftsprachliche Texte mit dazugehörenden Aufgaben enthält.
Warum ist diese internationale Zusammenarbeit für die Fakultät für Kulturwissenschaften, Pädagogik und Regionalförderung wichtig?
Es ist hinsichtlich der Internationalisierung der Fakultät, neuer Kontakte, der Einführung neuer Methoden im Sprachunterricht bzw. Anwendung und Einsatz neuer Medien im Unterrichtsablauf wichtig.
Lernen von Gleichaltrigen ist die Kernidee der neuen Plattform palm-edu.eu, die Kindern aus der Europäischen Union das Erlernen von Fremdsprachen schmackhaft machen soll.
Das ERASMUS+ Projekt PALM (Promoting Authentic Language Acquisition in Multilingual Contexts) will 6-14jährige Kinder dazu ermutigen, selbst verfasste Texte in ihrer Muttersprache anderssprachigen Kindern zur Verfügung zu stellen. Dadurch soll eine Fülle an authentischem Material zum Lesen und Hören entstehen. Bis zum Ende des Projekts im August 2018 soll die Plattform palm-edu.eu mit 1500 Texten und 250 Aufgaben in acht Sprachen gefüllt sein.
Prof. Dr. Claudia Mewald von der PH Niederösterreich koordiniert das Projekt. Auf ihre Einladung hin trafen kürzlich die internationalen Projektpartner aus Zypern, Großbritannien, Italien, Ungarn und Österreich mit Lehrerinnen aus den Partnerschulen zusammen, um an der Entwicklung der multilingualen Plattform weiter zu arbeiten.